W. schickte mir zum Trost per Mail 36 ö's in einem Wort. Per Videotelefon streiten wir am frühen Morgen darüber, wie ein ö im Plural korrekt geschrieben wird. Ob es die "ö's" sind (wie ich meine). Oder die "öes" (wie er meint). Ich behaupte, da sei kein "e" im Spiel und bleibe bei meiner Version. Den Apostroph setze ich als graphische Hilfestellung. Um Verwechslungen mit Ösen oder dösen (Synonym von schlafen) resp. Dösen (Plural von Dose) zu vermeiden.
Dann meint er, um auf das Wesentliche zurückzukommen, ich sei überempfindlich. Und ich zähle ihm ungerührt alle Ösen auf, die ich in der Werkstatt meiner Schuhmacherin gefunden habe: weiße, blaue, braune, rote Ösen 42x45; Bronzeösen 42x45, 50x65; schwarze Ösen in ganz anderen Größen: 50x58, 42x50; Goldösen 42x45, 80x60 m. GR; Nickelösen 42x50, 80x60, 42x45 m. GR; Ösen bronziert 50x58; Ösen brüniert 50x50, 42x45, 80x60; Bronzeösen m. GR 42x45 sowie neben Karabinerhaken und Jeansknöpfen auch Ösen blank.
Dann erkläre ich meinem Tröööööstebuddha, dass es für mich einfacher wäre, vier Monate zum Beispiel in Jordanien am toten Meer zu verbringen, als vier Monate in der Schweiz. In Amman, sage ich, würde ich einen Arabischintensivkurs belegen und könnte täglich von jeder beliebigen Straßenecke sowie entlang des Highways durch alle Kontrollpunkte hindurch weitere erhebende Gefühle einsammeln. Ich würde vier Monate lang jeden Tag aufs Neue die Bestätigung bekommen, dass ich etwas mehr von der Welt verstehe. In der Schweiz hingegen, beharre ich und er kann mir nicht mehr widersprechen, ist es leider umgekehrt.
Montag, 9. März 2009
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