Donnerstag, 26. März 2009

Mein Willisau II

Jetzt weiß ich, warum man hier "Chottu" (für Kottwil) sagt, aber "Ettiswiiu" (für Ettiswil); "Ruusmu" (für Ruswil) aber "Rüediswiiu" (für Rüdiswil); "Waauwu" (für Wauwil) aber "Egolzwiiu" (für Egolzwil); "Hergiswiiu" (für Hergiswil), aber "Tääju" (für Daiwil); "Oberwiiu" (für Oberwil), aber "Hüüsu" (für Hüswil); "Tietu" (für Dietwil), aber "Reiferswiiu" (für Reiferswil); "Wüschiswiiu" (für Wüschiswil), aber "Blochbu" (für Blochwil).

Es gibt Gesetzmäßigkeiten, auch in der Mundart. Es unterliegt keiner Willkür, wann eine Ortsnamensendung -wil verschwindet (= sogenannte Reduktionsregel) und wann sie sich auf die Dialektaussprache von -wil, also -wiiu beschränkt:

Wenn der erste Wortteil des Ortnamens zweisilbig ist, bleibt der zweite Teil mehr oder weniger unverändert (-wil = "-wiiu").

Wenn aber der erste Wortteil einsilbig ist, reduziert sich der zweite Teil zu -el. Da im Luzerner Hinterland das "l" zu "u" vokalisiert wird (wie, nebenbei bemerkt, das harte "l" in allen slavischen Sprachen, zB im Polnischen, wo es geschrieben so aussieht: "ł" - was immer wieder zu Konfusionen führt, da gewisse Profis im Buchdruckergewerbe meinen, es handele sich um ein korrigiertes, also durchgestrichenes oder eliminiertes "l"), entsteht hier ein reines "u".

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